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442 Eigenstromversorgungsanlagen

Versorgungssicherheit, Netzstabilität, Blackout, ...

Da das europäische Stromversorgungsnetz zunehmend als fragiles System erkannt wird, wird in der Folge auch vermehrt die Notwendigkeit einer sicheren, redundanten Stromversorgung thematisiert.

Die Verletzlichkeit des Verbundnetzes resultiert unter anderem aus
- dem exponentiellen Anstieg volatiler Erzeugungsanlagen,
- den Auswirkungen aus dem Stromhandel,
- den Auswirkungen durch die Energiewende und
- deren Wechselwirkungen auf das Gesamtsystem,
- Gefährdungen durch Cyberattacken.

Desweiteren besteht die Gefahr, dass einzelne Störungen kaskadieren und zu einem Systemkollaps führen.

Zu unterscheiden ist hierbei der "gewöhnliche" Stromausfall vom ugs. "Blackout".

Der Stromausfall ist dadurch gekennzeichnet, dass er regional und zeitlich begrenzt ist und sich auf die unteren Netzebenen beschränkt.
Dagegen wird unter dem "Blackout" ein langandauernder Ausfall mit Aus- und Rückwirkungen in das europäische Übertragungsnetz der Netzebenen 1 + 2 verstanden.

Weiterführende Informationen:

Was bei einem Blackout geschieht
Folgen eines langandauernden und großräumigen Stromausfalls
- Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag
ZDF WISO - Blackout in Deutschland
Horrorszenario oder reale Gefahr?
Statement des Präsidenten des Bundesrechnungshofes, Kay Scheller
Sichere und bezahlbare Stromversorgung zunehmend in Gefahr
Bundesnetzagentur
Realisierte- / Prognostizierte- / Installierte Stromerzeugung
EEX - Transparenzplattform für europäische Energiemärkte
Kapazität / Nutzung / Verfügbarkeit

Eine Netzersatzanlage dient der vom öffentlichen Netz unabhängigen Stromversorgung, um bei Ausfall den ggf. eingeschränkten Weiterbetrieb einer Einrichtung zu ermöglichen.

Im Zusammenspiel mit USV - Anlagen, die die Versorgung kritischer Bereiche oder Anwendungen unterbrechungsfrei im Minutenbereich überbrücken, ergänzen Netzersatzanlagen die Versorgung über einen längeren Zeitraum.

Es wird zwischen mobilen und stationären Anlagen unterschieden.

Die Hauptanwendung mobiler Anlagen sehen wir neben den klassischen Inselanlagen (Stromversorgung an Einsatzstellen) auch als redundante Stromversorgung bei geplanten Arbeiten an der stationären Netzersatzanlage oder als Rückfallebene bei Großveranstaltungen z.B.:

  • Pressezentrum für den G8-Gipfel 2015
    Olympia-Eissport-Zentrum Garmisch-Partenkirchen
  • Skiflug - Weltmeisterschaft 2018
    Heini - Klopfer - Schanze Oberstdorf
  • Landratsamt OAL 2020
    Backup für Reparaturarbeiten stat. Netzersatzanlage
  • Live - Übertragung Trauergottesdient Benedikt XVI 2023
    Münchner Liebfrauendom

Die Auslegung stationärer Anlagen für die Versorgung von Teilbereichen z.B.:

  • Rechenzentren
  • med. genutzte Bereiche (OP / Intensivmedizin)
  • Notkühlsysteme Anlagentechnik
  • Feuerlöscheinrichtungen
  • ...

oder der Übernahme der Gesamtversorgung zur Aufrechterhaltung des Betriebes erfolgt entsprechend den Erfordernissen des Betreibers.

Hierbei gilt es zunächst, die kritischen Anlagen / -teile, Betriebs- und Produktionsabläufe, etc. zu identifizieren und darauf aufbauend ein entsprechendes Schutzkonzept zu entwickeln.